Unsere Kirchen
Die Pfarrgemeinde St. Franziskus in Uedem entstand im Jahr 2004 durch den Zusammenschluss der Gemeinden von St. Laurentius in Uedem, St. Jodokus in Keppeln und Heilige Familie in Uedemerbruch. Diese historische Fusion führte dazu, dass die Gläubigen dieser drei Gemeinden unter einem Dach zusammenkamen, um ihren Glauben zu praktizieren und miteinander zu feiern. Die Kirche St. Franziskus ist somit ein Ort der Vereinigung und des gemeinsamen Gebets für die Katholiken in dieser Region.
St. Laurentius Kirche in Uedem
Uedem gehört zu den ältesten Pfarreien am Niederrhein und die erste dem heiligen Laurentius geweihte Kirche stammt bereits aus der Zeit der Karolinger, demnach frühes 9. Jahrhundert. Uedem geht auf einen fränkischen Gutshof zurück, der den Namen Oedeheim trug. Die ursprüngliche Pfarrkirche war dreischiffig mit einem Langhaus aus dem Jahr 1323, welches den älteren romanischen Kirchbau ersetzte. Die Laurentiuskirche besaß einen spätgotischen Hochchor aus dem Ende des 15. Jahrhunderts und einen romanischen Westturm von 1187. Unvorstellbar und leider wahr wurde die gesamte Kirche abgerissen und 1889 durch eine neoromanische Backsteinbasilika mit 2 großen Türmen ersetzt. Diese Kirche bestand bis Anfang 1945 und ging im 2. Weltkrieg unter.
Heute sehen wir die Laurentiuskirche nach ihrem Wiederaufbau von 1960. Allein die beiden Kirchtürme der Vorkriegskirche sind in den Neubau aufgenommen worden. Der heutige Kirchbau nimmt den Grundriss der Vorgängerkirche mit Langhaus, Querhaus und Chorapsis weitgehend auf.
Vom Bildhauer Karl Franke aus Meerbusch-Osterath stammt das große Hängekreuz über dem Altar, nachdem er bereits 1965 die Bronzearbeiten an Altar und Ambo und 1969 denTabernakel ausgeführt hatte. Der Kreuzweg aus Rheinkieseln wurde 1964 von Ludwig Bauer aus Telgte geschaffen. Die Fenster entwarf Wilhelm Buschulte aus Unna.
St. Jodokus Kirche in Keppeln
Die erste Erwähnung von Keppeln, das auf Kapelle zurückgeht, stammt aus dem Jahr 1173. Die Kirchengemeinde war bis zum Jahr 1441 eine Filiale von Uedem. Die Weihe der heute bestehenden Kirche erfolgte am 17. August 1485. Um das Jahr 1820 wurden die Querarme ausgebaut und eine Sakristei dem Kirchengebäude zugefügt. Die Jodokuskirche wurde im 2. Weltkrieg beschädigt, aber nicht so stark wie zum Beispiel die Laurentiuskirche in Uedem. Einen größeren Umbau erlebte die Kirche in den Jahren 1977 bis 1979 mit der Erweiterung des Chores und einem Neubau der Sakristei.
Die vier bis auf den Boden gezogenen Chorfenster geben nun den Blick frei auf die dahinterstehenden Seitenaltäre und den Hochaltar. Erwähnenswert sind besonders der Christuscorpus am Taufstein aus dem Jahr 1530 und die Muttergottes, die Gabriel de Grupello zugeschrieben wird, aus dem Jahr 1715. Die restliche Ausstattung der Kirche ist weitgehend neugotisch.
Pfarrrektoratskirche Hl. Familie Uedemerbruch
Von 1894 bis 1897 wird in Uedemerbruch nach dem Entwurf des Architekten Hubert Holtmann aus Münster eine neugotische Kirche mit zugehörigem Pfarrhaus errichtet. Die circa 30 m lange und 17 m breite Backsteinkirche in Kreuzform erhält erst 1908 mit der Fertigstellung des Kirchturms auf 42 m ihren äußeren Abschluss. Die Initiative und Finanzierung gingen von der Bevölkerung aus.
1904 erhebt der Bischof von Münster Hermann Jakob Dingelstad mit Genehmigung der staatlichen Behörden die Kirchengemeinde Uedemerbruch zum Pfarrrektorat mit eigener Vermögensverwaltung.
Den 2. Weltkrieg übersteht die Kirche gering beschädigt.
1951 gestaltet der Issumer Künstler Reinhard Bongartz ein Kirchenfenster zu Ehren der Toten der Jahre 1939 – 1945. Vom Künstler sind ebenfalls der Tabernakel und der passende Leuchter.
1967 wird im Zuge der Liturgiereform die Kirchraum stark verändert. Leider wurden viele Kirchengegenstände und Kunstwerke in dieser Zeit entfernt und zerstört. Der Altar aus grauem Eifelgranit kam 1969 vom Kevelaerer Bildhauer Willi Horsten in den Kirchenraum. Ambo und Tabernakel-Unterstein sind aus demselben Material und ebenfalls von Willi Horsten gearbeitet.
Die ausdrucksstarke Marienstatue aus Holz aus dem Jahr 1897 ist von P. Janssen und in der Werksatt Langenberg polychromiert worden.
Die kleine Orgel von 1700 kam als Geschenk der Pfarrgemeinde Nettetal-Hinsbeck nach Uedemerbruch und wartet noch auf die Restaurierung.